Gefühle, universell
«Überhaupt möchte ich alle meine Briefe, die ich je schrieb, zusammen einmal lesen; ich würde am Ende verwundert fragen: Bin ich das?»
schrieb Robert Schumann 1828 in sein Tagebuch.
Ausgehend von persönlichen Zeugnissen der Komponisten Robert Schumann und Pjotr Iljitsch Tschaikowski ergründet die Installation das Verhältnis von Normen und Gefühlen – in der Gesellschaft und in unseren Köpfen. Auf einer 20 Meter langen Papierrolle konnten die Konzertbesucher*innen in Momentaufnahmen aus dem Denken und Fühlen der Komponisten Schumann und Tschaikowski eintauchen. Die Rolle begleitete die Besuchenden vom Eingang direkt zur Bühne.
Das letzte Zitat gehörte Tschaikowski. Es verband die Installation mit der Bühne, auf der das Orchester Werke der beiden Komponisten aufführte:
«Wo Worte aufhören, beginnt die Musik (...). Nur ist der Unterschied, dass die Musik über unvergleichlich stärkere Mittel und über eine subtilere Sprache verfügt, um die tausend verschiedenen Nuancen der Gefühle auszudrücken.»